Die Otto Group, Handel- und Dienstleistungsunternehmen aus Hamburg, hat laut eigenen Angaben als erster Anwender in Europa den Entladeroboter „Stretch“ des Anbieters Boston Dynamics in Betrieb genommen.
Der Roboter wurde für die Anforderungen der Lagerlogistik entwickelt und ist eine Lösung für das Entladen von Containern oder Wechselbrücken. Mithilfe eines Kamera- und Sensorsystems kann der Roboter autonom navigieren, Pakete erkennen, greifen und präzise bewegen. Zudem steuert Stretch ein Teleskop-Förderband.
Nicht nur bei schweren Paketen und hohen Temperaturen entlastet der Roboter das Personal von der körperlich anstrengenden Arbeit. „Die Einführung von Stretch ist ein Schritt, um die betriebliche Effizienz zu steigern und mit der Volatilität im Geschäftsmodell umzugehen“, so Kay Schiebur, Vorstand Services bei der Otto Group. „Die Kombination aus menschlicher Expertise und technologischen Innovationen ist ein wichtiger Baustein, um den wachsenden Anforderungen des Markts gerecht zu werden.“
Im Rahmen der Partnerschaft sind auch in Zukunft gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte geplant, um weitere Anwendungsfälle, wie das Palettieren oder das Beladen von Containern, zu identifizieren und umzusetzen.
Neben Stretch ist bereits der vierbeinige mobile Roboter „Spot“ von Boston Dynamics bei der Otto Group im Einsatz. Spot unterstützt bei Tunnelinspektionen und präventiven Wartungsaktivitäten für Betriebsanlagen, einschließlich thermischer Überwachung, Ablesen von analogen Messgeräten und akustischer Erkennung von Geräuschanomalien sowie Luft- und Gaslecks.
Investitionen in Technologie Teil der langfristigen Strategie
„Investitionen in Technologie sind kein kurzfristiger Trend, sondern Teil einer langfristigen Strategie, um skalierbare Prozesse zu schaffen, die über einzelne Anwendungsfälle hinausgehen“, so Schiebur. „Die Otto Group gestaltet die Zukunft der Logistik aktiv.“ Mit der Einführung von KI-Robotik, den Eröffnungen des Shuttle-Lagers in Altenkunstadt und dem neuen Fullfilment-Zentrum in Ilowa/Polen investiere man einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag.
Text/Foto: WB/Otto Group, Viktor Schanz