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Mehrwegtransportlösungen

Praxistest bestanden

26.08.2024
von Redaktion F+H

Nachhaltige Verpackungsmaterialien statt Wegwerfen von Einwegverpackungen sind das Ziel einer zeitgemäßen Logistik. Ein neues Konzept für eine vollständig werkstofflich rezyklierbare Mehrwegtransportlösung hat im Praxiseinsatz überzeugt.

Moderne Logistik soll nachhaltige Logistik sein. Für den Schutz von Ladungsgütern kommen in der Umverpackung häufig noch Einwegkartonagen, Luftpolster, Wellpappe, Holzwolle oder Kunststoffflocken und -folien zum Einsatz. Vor allem ein Recycling der verwendeten Füllstoffe rechnet sich häufig nicht: Es sind nicht nur die hohen Kosten für das stoffliche Recycling, auch die Transportwege für die Entsorgung und die Aufbereitung müssen berücksichtigt werden. Ein Umdenken zu einem Mehrwegsystem ist erforderlich.

Mehrweg-Transportbehälter aus leicht recycelbarem Monomaterial
Intelligente Mehrwegsysteme, die gleichzeitig einen umfassenden Transportschutz sicherstellen, bieten sich hier als Alternative zu den Einwegverpackungslösungen an. Vor diesem Hintergrund wurde ein Konzept einer neuartigen, vollständig werkstofflich rezyklierbaren Mehrwegtransportbox (aus sortenreinem Monomaterial) mit eingebautem Ladungsschutz entwickelt. Ein erster erfolgreicher Praxistest liegt nun vor. Das Konzept hat die Berges GbR gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF entwickelt. Die G & H GmbH Rothschenk und die Turtlebox GmbH haben daraus eine Demonstrator-Serie entworfen und gefertigt. Die Uvex Safety Group GmbH & Co. KG hat die Behälter anschließend im logistischen Alltag erprobt.

Effiziente Arbeitsvorgänge
In einem faltbaren Transportbehälter befindet sich ein reversibel aufblasbares Luftpolster, das sich beim Aufblasen um das empfindliche Packgut legt und für einen stabilen Transportschutz sorgt. Eine erste Demonstrator-Serie wurde 30 Tage lang bei der Uvex Safety Group GmbH & Co. KG in Kooperation mit einem Logistikdienstleister im intralogistischen Pendelverkehr getestet. Die Packer beurteilen den Aufbau der Behälter und das Beladen als auch die Warenentnahme und Abbau der Behälter als einfach. Die Arbeitsvorgänge sind mindestens gleich schnell oder sogar schneller als die bisherigen Pack- und Entpackvorgänge mit Kartonagen und Einwegfüllstoffen. Das Verpackungsmaterial ließ sich einsparen. Zusätzliche Investitionen in die Versandlogistik waren nicht notwendig. Die direkte Implementierung in die Logistikprozesse war problemlos möglich. Der leere Rückversand geschah platzsparend, da das Transportsystem nach dem Ablassen der Luft aus dem Polster vollständig faltbar ist. Der Schutz des zerbrechlichen Inhalts war vollständig sichergestellt.

Zusätzliche Entwicklungspartner gesucht
Das Partnerkonsortium möchte das Gesamtsystem erweitern und optimieren. Hierfür werden interessierte zusätzliche Anwendungspartner aus verschiedenen Branchen gesucht. Dabei können noch diverse Möglichkeiten zur gemeinsamen Weiterentwicklung für den Anwendungsfall maßgeschneidert werden: Die Transportbox und die Polsterung lassen sich entsprechend individuellen Anforderungen an Mechanik oder physikalische Eigenschaften wie Antistatik oder Lebensmittelverträglichkeit ausrüsten. Außerdem können die recycelbaren Transportbehälter individuell gestaltet und für Werbezwecke genutzt werden.

Text/Foto: Fraunhofer LBF, Ursula Raapke

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